„Auf dem Fahrrad!“ » : die verrückte und schulschwänzende Fahrradtherapie eines trauernden Vaters
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Von Guillaume Loison
Veröffentlicht am
Mathias Mlekuz und Philippe Rebbot in „Auf dem Fahrrad!“ », von Mathias Mlekuz. EMMANUEL GUIMIER - MEINE PRODUKTIONEN - F WIE FILM
Roadmovie- Rezension von Mathias Mlekuz, mit Mathias Mlekuz, Philippe Rebbot, Josef Mlekuz (Frankreich, 1h29). Ab 26. Februar im Kino ★★★☆☆
Um weiter zu gehen
Youris brutaler Selbstmord veranlasst seinen Vater (Mathias Mlekuz), sich in Begleitung seines besten Freundes (des unwiderstehlichen Philippe Rebbot) auf eine Fahrradreise durch Europa zu begeben – der vermisste Sohn hatte die gleiche Reise einige Jahre zuvor bereits unternommen. Ein merkwürdiges Konzept, denn die wahre Tragödie, die den Schauspieler und Regisseur heimsuchte, ist zugleich der Ausgangspunkt für eine Fiktion voller wiederaufgesuchter Erinnerungen, von anderen nachgespielter Anekdoten, aber auch Momenten der Wahrheit, die während langer improvisierter Szenen ans Licht kommen. Das Ergebnis ist ein Film voller Humor und Charme, der seine freizügige Politik und seine extreme Nähe zur Realität allerdings mitunter teuer bezahlen muss. Die übermäßige Ernsthaftigkeit, die diese therapeutische Reise auslöst, verträgt sich nicht immer mit ihrer Neigung zu verrückter und schwänzelnder Komik.
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